Schönheit

»Und du kannst hingehen wohin du willst, du kannst immer nur soviel Schönheit und Wert vorfinden, als du selbst mitbringst. R.W. Emerson (1992)«: Von der Schönheit des Guten. Zürich: Diogenes Verlag, Seite 148

»Denn das, was den höchsten Reiz des Kunstwerkes ausmacht, ist gerade das, was der Künstler nicht bewußt hervorgebracht hat.« R.W. Emerson (1992): Von der Schönheit des Guten. Zürich: Diogenes Verlag, Seite 175

»Wenn ein Sänger aus Pflichtgefühl singt oder weil er keinen Ausweg hat, so möcht ich ihn nicht hören. Nur der kann schlafen, der nicht ans Schlafen denkt, und nur der allein schreibt und spricht wirklich gut, der sich nicht allzuviel ums Schreiben und Sprechen kümmert.« R.W. Emerson (1992): Von der Schönheit des Guten. Zürich: Diogenes Verlag, Seite 160

»Der Unterschied zwischen dem, was aus der Unschuld entsteht, und dem was bewußt hervorgebracht wird, ist der Unterschied zwischen dem Sicheren und dem Riskanten. […]Die Schönheit des koreanischen Hakerne ist unerschöpflich; man kann es endlos betrachten, ohne seiner müde zu werden, und es ist kein Wunder, daß die Teemeister mit ihrem geschärften Wahrnehmungsvermögen für Schönheit sofort von ihm hingerissen waren. Was ist das Wesen dieser Schönheit? Man kann in ihr die grundlegenden Rhythmen des menschlichen Lebens spüren, die sich in ihrer schmucklosesten Form in unaufhörlich auf- und niedersteigenden Bewegungen äußern. Sie sind die unmittelbaren Pulsschläge des Lebens, in denen die natürlichen Rhythmen der wehenden Winde, der fließenden Ströme und der emporsteigenden Wolken widerklingen. Man könnte sie als direkte Offenbarung jenes natürlichen Lebens bezeichnen, das von denen gelebt wurde, die die Töpferware herstellten; als Offenbarung jener gelassenen Geisteshaltung, in der sie im Einklang mit der Natur morgens aufstanden und sich abends niederlegten. Wie unnatürlich ist unser Leben heute, verglichen mit dem ihren; wie sehr setzt es sich über die Natur hinweg. Unsere Existenz hat sich auf besorgniserregende Weise sowohl von wahrer Menschlichkeit wie auch Natürlichkeit entfernt.«
Soetsu Yanagi (1999): Die Schönheit der einfachen Dinge. Bergisch Gladbach: Gustav Lübbe Verlag GmbH, Seite 161–164